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Es wird langsam ernst mit der nächsten Fusion für die Kirchengemeinden St. Hubertus und Mariä Geburt / St. Clemens und St. Mauritius. Die Gremien beider Gemeinden haben dem Vorschlag des Erzbistums zugestimmt. Damit wird es wohl so sein, dass diese Fusion vom Erzbistum dann irgendwann verkündet wird. Wie wird die neue Kirchengemeinde dann wohl heißen und wann und wie werden wichtige Fragen wie Personal, Kirchen und Gemeinderäumlichkeiten, Finanzen und Gremien geklärt werden? Neben diesen zentralen Fragen wollen wir an dieser Stelle die folgende Frage stellen: Was kommt auf die engagierten Kräfte in den Ortsteilen (Ortsausschüsse, Gemeindevertretung vor Ort) zu? Zu diesem Punkten haben wir mit zwei Gremienmitgliedern gesprochen. Angelika Schulz (A.S.) vom Ortsausschuss Mülheim der Kirchengemeinde St. Clemens und Mauritius und Armin Heilmann (A.H.) aus der Gemeindevertretung vor Ort (GvO) St. Bruder Klaus der Kirchengemeinde St. Hubertus und Mariä Geburt haben sich unseren Fragen gestellt.
  
Ein Anfang für die neue Kirchengemeinde wäre ja, sich schon mal zu ”beschnuppern”. Die Gremienvertreter der beiden Gemeinden haben sich ja auch schon getroffen. Wie war denn da so Ihr Eindruck - oder wenn Sie nicht persönlich dabei sein konnten - die Rückmeldungen, die Sie erreicht haben?
A.S.: Erfreulicherweise hat mich viel positives Feedback erreicht. Sei es von dem Treffen der PGR-Vorstände, von der Pfarrversammlung im August oder auch von Spontanbesuchen Einzelner bei Pfarrfesten u. a. Veranstaltungen. Es war ein aufeinander Zugehen, interessiert sein, zugewandt sein. Berichten, was es für Strukturen und Bereiche in der eigenen Gemeinde gibt und erfahren, ob und wie das in der anderen Gemeinde vorhanden ist. Es wurden viele Ähnlichkeiten dabei entdeckt und als angenehm empfunden. 
  
A.H.: Positiv – eigentlich haben wir eh keine Chance auf etwas anderes, und mein Eindruck war: Et kütt wie et kütt. Ich war etwas überrascht, dass keiner der Anwesenden eine grundsätzliche Ablehnung erklärte. Hier hatte ich mehr Ängste erwartet. Es gab zwar einige Wortmeldungen, aber ich hatte erwartet, dass diese energischer vorgetragen werden. 
  
Frage an A.S.: Frau Schulz, beschäftigt sich denn Ihr Ortsausschuss schon mit der neuerlichen Fusion?
Der Ortsausschuss Mülheim plant Aktionen recht zeitnah. Es gab im zweiten Halbjahr dieses Jahres nach der Coronazwangspause erfreulicherweise wieder diverse Veranstaltungen wie z. B. das Domstürmerkonzert, verschiedene Ernte-Dank-Feiern, Kunst-Ausstellungen in St. Clemens. Der Adventbasar wird dieses Jahr wieder stattfinden und ist in Vorbereitung. Konkrete Aktionen im Hinblick auf die Fusion sind bis Jahresende nicht geplant. 
  
Frage an A.H: Herr Heilmann, jetzt dieselbe Frage an Sie.
Wir sind schon länger dran. Glücklicherweise haben wir Zuwachs bekommen in unserer GvO, der schon in der ersten Sitzung das Thema aufgebracht hat. Das war ein rechtzeitiger Tritt in den Hintern. 
  
Gibt es denn schon Rückmeldungen von Gemeindemitgliedern zu der Fusion?
A.H.: Aktuell sind wir „Ältere“ ja noch im Urlaub, die leider den größten Anteil unsere verbliebenen Gläubigen ausmachen. Die Rückmeldungen, welche ich bekommen habe, waren positiv. Eher war eine geringe freudige Erwartung zu spüren. 
  
A.S.: Hmm… außerhalb der Gremienmitglieder? …nein, da habe ich bislang wenig zur Fusion gehört. 
  
Mit dem ”Pastoralen Zukunftsweg”, der jetzt unter #ZusammenFinden fortgeführt wird, kommen ja ganz neue Herausforderungen auf die ”Kirchturmgemeinden” zu. Haben Sie denn als lokale Repräsentanz der Gemeinde hierfür schon Ideen oder gar Konzepte bereit oder in Arbeit?
A.S.: Ein aktuelles Projekt dazu ist das Angebot „Sonntagabend in Clemens“. Zwischen Mai und September gestalten kleine Teams von Ehrenamtlichen und /oder Hauptamtlichen die abendliche Gebetszeit um 18.30 Uhr auf unterschiedliche, kreative Weise. Das ist z. B. ein Evensong, ein frei gestalteter Wortgottesdienst, Bibliolog, Kunst-und-Glaube-Gespräche oder auch eine Eucharistiefeier. Ziel ist es, Alternativen zum klassischen, von Hauptamtlichen geleiteten Gottesdienst zu entwickeln, die ansprechen und bewegen. Ideen auszuprobieren ist dabei herzlich willkommen. 
  
A.H.: Siehe vorherige Frage. Wir haben schon eine mobile Eingreiftruppe, die sich bereits mehrmals getroffen hat. Diese hatte ja auch das Treffen vorbereitet und durchgeführt. 
  
Mal ganz persönlich gefragt: Das Erzbistum setzt bei seinen Vorstellungen der zukünftigen Kirche immer stärker auf das Ehrenamt. Wie geht es Ihnen damit?
A.S.: Ehrenamt ist eine tolle Sache. Die Frage ist, wofür und welchen zeitlichen Umfang die Aufgabe hat. Ist die Aufgabe wirklich auf Dauer neben einem 8-Std.-Tag, ohne zu Lasten der Gesundheit zu gehen, zu leisten? Und wer kann und möchte sie ausführen? Ich denke, ja, es gibt Laien, die in Teilen die Arbeit von Hauptamtlichen, auch Gottesdienste, ebenfalls gut ausfüllen könnten. Eine Umfrage in der Gemeinde, wer sich da was vorstellen kann, wäre bestimmt eine interessante Sache. 
  
Ein anderer Aspekt ist für mich die Frage nach der Qualifizierung. Das Erzbistum selber spricht davon, dass Seelsorger idealerweise gut ausgebildet sein sollen. Doch wie steht es bisher mit der Ausbildung von Ehrenamtlichen, die seelsorgerische Aufgaben übernehmen? Da braucht es meiner Meinung nach noch weiter- und tiefergehende Angebote vom Erzbistum. 
  
A.H.: Tja, wenn ich meine Ruhe habe und die Verantwortung – die ich schließlich im Ehrenamt ausübe – dann auch tatsächlich übergebe, bin ich voll dabei. 
  
Wie erleben Sie denn das aktuelle Gemeindeleben, und sehen Sie in den kommenden Veränderungen eher eine Chance für die Gemeinde oder eher eine Bedrohung?
A.H.: Für mich ganz klar positiv, dadurch, das die sicher irgendwann von oben den kompletten Überblick verlieren werden, haben wir doch viel mehr Spielraum. Hier können wir zunächst sicher mal experimentieren und dann warten, ob wir das dann wieder einstellen müssen. Wir werden vielleicht das 3. Dorf der Gallier. Das erste ist in den Comics, das 2. Die Bruder-Klaus-Siedlung (BKS) und dann wir. 
  
A.S.: Mir gefällt das aktuelle Gemeindeleben (mal abgesehen von allem, was die Pandemie so mit sich gebracht hat). Manche Angebote gibt es an jedem Kirchturm unserer großen Gemeinde und andere nur an einem Ort. So gibt es bspw. verschiedene Osterfeiern, die an einem Ort familiengerecht gefeiert werden, einmal klassisch und einmal experimentell. So ist es eine Mischung aus „wir sind eine Gemeinde“ und trotzdem an jedem Kirchort auch noch „individuell“. 
  
Den Zusammenschluss der Gemeinden sehe ich durchaus als Chance. Die Chance, mit vielen dazukommenden Christen lebendige Kirche vor Ort neu zu gestalten und zu leben. Vieles wird bleiben … und bei anderem bin ich zuversichtlich, dass wir kreative Lösungen finden oder vielleicht auch ganz neue Wege entwickeln können. 
  
Gibt es etwas, von dem Sie sagen würden, dass Sie es für Ihre zukünftige Arbeit auf jeden Fall brauchen?
A.S.: Na ja, brauchen ... Was ich für hilfreich und wichtig halte, ist der Wille und die Bereitschaft, in herausfordernder Zeit eine gute Lösung für alle erarbeiten zu wollen. … ein Miteinander statt eines Gegeneinander. Aus anderen Kölner Gemeinden wurde mir von Zwietracht und einem Gegeneinander im Zusammenfindungsprozess berichtet, und ich freue mich, dass es hier bislang anders war. 
  
A.H.: Weiss nicht so recht, aktuell ist ja noch alles am Anfang. Mal sehen, wie sich das entwickelt. Ich war am Anfang eher materialistisch gepolt, da ich dachte, was haben die anderen, was wir auch gut gebrauchen können. 
  
Jetzt ist ja bald Weihnachten. Was würden Sie sich denn – in Bezug auf ihre verantwortungsvolle Arbeit in ihrer Gemeinde – wünschen?
A.S.: Dass wir so weitermachen wie wir begonnen haben. Aufeinander zugehen – dem Anderen zuhören – mit Vertrauen, dass „anders“ auch „gut“ sein kann – und so miteinander die bestmögliche Lösung für beide Gemeinden finden – das wünsche ich mir und uns für die Zukunft. 
  
A.H.: Ordentlich Segen von Oben, und damit meine ich von „ganz“ oben, nicht ein Abnicken oder gutmütiges Wohlwollen von unserem Oberlehrer. Ach ja, und dann noch für mich das rote Feuerwehrauto, was ich Weihnachten 1970 nicht bekommen habe. Wie lange soll das denn noch dauern? 
  
Frau Schultz Herr Heilmann, herzlichen Dank, dass Sie uns einen Einblick in ihre Gedanken und Ihre Arbeit zum aktuellen Thema #ZusammenFinden gewährt haben.
  
Dieses Interview führte Reinhard Linke
 

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