Mülheimer Gottestracht
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Im Gespräch mit Christel Buchs, Emilio Zaineh und Lukas Wisskirchen 
  
Musik bereichert unser Leben. Musik spielt auch im kirchlichen Leben eine wichtige Rolle. Wer ist denn in diesem wichtigen Feld aktiv und warum? Wir haben dazu drei Menschen in unserer Kirchengemeinde befragt, die sich auf ganz verschiedenen Feldern der Musik einbringen, sei es, dass sie Kindern und Jugendlichen in Chören die Freude an Musik vermitteln oder sich als junger Mensch selbst der Kirchenmusik widmen. 
  
Christel Buchs 
  
Wie sind Sie dazu gekommen, sich im Bereich der (Kirchen-) Musik zu engagieren und was machen Sie da genau?
Ich habe damals (vor über 30 Jahren) einen Kinderchor für meine Kinder gesucht. Da es in dieser Zeit nichts Passendes gab, bin ich selber aktiv geworden. Mit den Jahren haben sich immer wieder sangesfreudige Mütter dazu gesellt. Das gab dem Chor gesangliche Stütze. Es machte allen immer sehr viel Freude, Gottesdienst mit zu gestalten. So haben wir in den folgenden Jahren unzählige Erntedankfeiern, Martinsfeiern, Luzia-Messen, Hl. Abende, Messen im Osterfestkreis, Kommunionfeiern musikalisch mitgestaltet. Über viele Jahre haben wir mit der ghanaischen Gemeinde Gottesdienst gestaltet. Karnevalsauftritt gehörten natürlich auch dabei. 
  
Was sind die größten Herausforderungen, um das Engagement motiviert und erfüllend zu gestalten?
Die größte Herausforderung sehe ich an Kinder/Jugendliche zu kommen. Der überwiegende Teil an Kindern ist bis 16.00 Uhr in den Schulen. Dann kommen noch sportliche Aktivitäten dazu. Da ist oft wenig Platz für Chormusik. Nach der Corona- Zeit haben viele Schulen ihren Schulgottesdienst eingeschränkt oder sogar eingestellt. Das war für mich immer die Chance, an sangeswillige Kinder zu kommen. Man braucht sehr viel Geduld, muss flexibel sein. 
  
Was oder welche Rückmeldungen motivieren Sie, um auch weiterhin in diesem so wichtigen Bereich tätig zu sein?
Am 31.3.2024 scheide ich aus dem aktiven Dienst aus und damit endet auch die Ära Herz Jesu Spatzen unter meiner Leitung. Einige Sänger hören auch mit mir auf. Ich finde aber, der Kinder-,Jugend-, oder Familienchor sollte unbedingt weitergeführt werden. Singen im Chor verbindet (siehe Chorkonzert in Buchheim), macht Spaß und tut der Seele gut, bei Groß und Klein. Auch einem Chorleiter macht es sehr viel Freude mit den Kindern/Sängern das Gelernte in den Gottesdienste zu präsentieren und gleichzeitig das musikalische Leben in unseren Gemeinden zu bereichern. Das wünsche ich auch meinem Nachfolger. 
  
Emilio Zaineh
  
Wie sind Sie dazu gekommen, sich im Bereich der (Kirchen-) Musik zu engagieren und was machen Sie da genau?
Ich bin über die Schulgottesdienste und die Erstkommunion an die Kirchenmusik gekommen. Da ich die Kirchenmusikerin Claudia Mandelartz aus Rösrath schon vom Kinderchor gut kannte, hat sie mich lange unterrichtet und ich wurde schnell mit der Orgel und mit dem Gesang vertraut. Ich habe – durch alle Stimmen hindurch – im Kinderchor und später im Domchor aktiv gesungen. 
  
Die Orgel als Instrument hat mich vom ersten Tag an fasziniert. Musik spielte in meinem Leben schon immer eine wichtige Rolle, besonders die Kirchenmusik. Ich musiziere wirklich aus voller Überzeugung zur Ehre Gottes und natürlich auch zur Freude der Menschen. Besonders gerne mag ich bekannte Stücke aus dem Gotteslob, es ist immer wieder ein erhebendes Gefühl, wenn die Gemeinde da inbrünstig mitsingt. Ich glaube, dass Musik für viele Gläubige eine zentrale Rolle im Gottesdienst spielt. Es heißt ja „wer singt, betet doppelt“. 
  
Bisher habe ich gelegentlich Gottesdienstvertretung in Rösrath übernommen und bin seit 01.08.2023 in Teilzeit bei der Kirchengemeinde St.Clemens und Mauritius angestellt. Hier darf ich zwei Kinderchöre leiten und natürlich auch die Hl. Messen spielen. 
  
Was sind die größten Herausforderungen, um das Engagement motiviert und erfüllend zu gestalten?
Da die Medien die katholische Kirche – und damit alle Menschen mit ihr – momentan sehr negativ darstellen, ist es oft eine Herausforderung, sich da nicht entmutigen zu lassen. Wir wissen aber alle, dass sich tagtäglich hunderttausende Christen zum Beispiel bei der Caritas, im Hospizdienst, in Kirchenchören, in der Jugendarbeit und so weiter für das Wohl ihrer Mitmenschen einsetzten. Das gibt mir die Motivation, mich mit meinen Fähigkeiten für die Kirche einzubringen. 
  
Was oder welche Rückmeldungen motivieren Sie, um auch weiterhin in diesem so wichtigen Bereich tätig zu sein?
Mich motiviert es natürlich besonders, wenn ich ein Lob bekomme. Sei es von den Seelsorgern oder von Gemeindemitgliedern. Aber auch die Orgel selbst, die Königin der Instrumente, inspiriert mich immer wieder aufs Neue. Ebenso die Chormusik, die mich als Sänger und Chorleiter sehr begeistert. Es ist für mich aber auch ein Ansporn, wenn negative Rückmeldungen kommen. Das sind meist sachliche und ehrliche Feedbacks, die mir die Möglichkeit geben, mich zu verbessern. Für die Zukunft wäre es mir wichtig, dass wir als Kirchenmusiker gut zusammenarbeiten. Ich freue mich sehr darauf, mit den Kollegen Konzerte und Messen zu gestalten. 
  
Lukas Wisskirchen
  
Wie sind Sie dazu gekommen, sich im Bereich der (Kirchen-) Musik zu engagieren und was machen Sie da genau?
Ich bin mit der Kirche aufgewachsen. Meine Mutter hat damals die Kinderkirche organisiert, weshalb ich regelmäßig in der Kirche war. Für die Kirchenmusik wurde ich von meinem Opa begeistert. Dieser hat selber lange und gut Orgel gespielt, weshalb ich das auch lernen wollte. Da unsere Organistin in sehr vielen Kirchen spielen muss, habe ich oft die Chance, auch selber Messen spielen zu können. 
  
Was sind die größten Herausforderungen, um das Engagement motiviert und erfüllend zu gestalten?
Eine große Herausforderung ist der Stress im Alltag. Neben Orgel spiele ich auch noch Klavier und habe schon selber Lieder komponiert und gecovert. Zudem leite ich Kinderturnen und Fußball beim DJK. Durch den Schulstress, der aufgrund des Abiturs im Sommer kommt, ist es oft schwierig, viel Motivation zum Üben zu haben. Wenn ich dann aber an mein großes Ziel denke, einmal im Kölner Dom spielen zu können, kommt diese von ganz alleine wieder. 
  
Was oder welche Rückmeldungen motivieren Sie, um auch weiterhin in diesem so wichtigen Bereich tätig zu sein?
Aktuell bekomme ich nach jeder Messe ein sehr sehr positives Feedback, da die Gemeinde für jede musikalische Begleitung dankbar ist. Häufig gibt es nämlich aktuell Messen, wo diese ganz wegfällt. 
  
Zudem fördert das ganze positive Feedback das Selbstbewusstsein und natürlich auch die Motivation. 
  
Herzlichen Dank für das Gespräch.
Diese Interviews führte Reinhard Linke
 


 

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