Pfarrnachrichten
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Kategoriefarben: Familie "orange"

Im Gespräch mit Pfarrer Bruno Nebel (Familienzentrum), Köln-Mülheim

Die Landschaft der katholischen Kindertagesstätten ist im Wandel begriffen.
Trägerschaft und Verwaltungsprozesse sind auf dem Prüfstand, bzw. verändern sich.
Wir versuchen, uns für unsere Pfarrei die Veränderungen etwas genauer anzusehen.

Lieber Herr Nebel, das Erzbistum Köln organisiert die Landschaft seiner Kindertagesstätten neu.
Beschäftigt das unsere Kirchengemeinde schon länger?
Diese Frage treibt mich schon seit acht Jahren um. Zuerst ging es um eine Trägergesellschaft für die KiTas,
und ich dachte, dies würde in den Stadt- und Kreisdekanaten organisiert.
Da war ich noch leitendender Pfarrer in Rheinlandpfalz. Grundsätzlich halte ich den Zusammenschluss der KiTas in einer Trägergesellschaft
für eine gute Sache, zumal wenn es sich um die Fragen der Organisation, Außenvertretung u. a.m. handelt.

Gibt es konkrete Vorstellungen, wie die Pfarrei mit „Katholino“ (so heißt die neue Trägergesellschaft für die katholischen Kindertagesstätten im Erzbistum
Köln) und Fröbel umgehen will?
Wir sind zu einer guten Zusammenarbeit bereit und würden dann auch den Blick auf „unsere“ Einrichtungen nicht verlieren wollen.
Die pastorale Anbindung und die Prägung des katholischen Profils unserer Einrichtungen geschehen durch die enge Zusammenarbeit
zwischen den Kirchengemeinden, dem Träger und den Einrichtungen vor Ort. Der Einfluss der Pfarrei wird durch die Beteiligung
des leitenden Pfarrers oder des von ihm benannten Verantwortlichen sowie über einen für die Gemeinden bereitgestellten Sitz
im Rat der Kindertageseinrichtungen gestärkt werden.

Mal angenommen, unsere Pfarrei gibt seine Kitas ab. Dann bekommen wir eine Konstruktion aus Pastoral(team), KiTa, Katholino (KiTa-GmbH) und Fröbel.
Das hört sich nicht einfach an. Dazu kommt noch die KiTa Liebfrauen mit ihrem Investor-Modell. Wie geht es da weiter?
Bislang haben wir ja auch die Konstruktion Pfarrei als Träger, KiTa-Team und Pastoralteam. Einzig der Träger wechselt.
Anstelle des Kirchenvorstandes (Vertreter des Trägers) tritt dann Katholino. Soweit ich das verstanden habe, ist Fröbel
da zunächst weitgehend außen vor. Fröbel ist mit 40% und das Erzbistum Köln mit 60% an der sogenannten Service-Gesellschaft beteiligt,
die die administrativen Aufgaben übernimmt. Die Trägergesellschaft „Katholino“ soll dauerhaft im Eigentum des Erzbistums Köln bleiben,
eine Beteiligung Dritter ist nicht vorgesehen. Der neue KitaTräger bündelt alle strategischen und profilprägenden Trägeraufgaben.
Für alle Angestellten des neuen Kita-Trägers gelten die kirchlich-rechtlichen Rahmenbedingungen, die auch schon heute gelten
(wie z.B. Grundordnung, KAVO, MAVO, KDG, Mitgliedschaft in der KZVK).

Wie sieht die Pfarrei die pastorale Arbeit in den Kitas, wenn sie selbst nicht mehr Träger sein sollte?
Das ist m.E. eine vielschichtige Angelegenheit. Zum einen müssen wir die Mitarbeiter*innen qualifizieren, da gibt es gute Angebote vom Caritas Campus.
Ich glaube auch, dass es zu einem Standard werden muss, dass jede Mitarbeiterin /jeder Mitarbeiter weiß, was es bedeutet, für eine katholische Einrichtung zu arbeiten.
Der Kontakt zu den Mitarbeiter*innen muss gepflegt werden. Ich halte es für sehr sinnvoll, in jeder Einrichtung eine Mitarbeiterin/ einen Mitarbeiter zu haben die/ der sich
zur religionspädagogischen Fachkraft ausbilden lässt und den Schwerpunkt Zusammenarbeit mit den pastoralen Mitarbeiter*innen hat. Zum anderen müssen wir eben
auch sehen, dass die Personaldecke der pastoralen Mitarbeiter*innen immer dünner wird. Nachfolger für ausscheidende Mitarbeiter*innen gibt es nicht.
Die Stellen vom verstorbenen Gemeindereferent Ralf Steiner oder von Pastoralreferentin Beate Bleck wurden nicht neu besetzt. Wenn Wolfgang Obermann in Rente geht,
wird auch dies eine schmerzliche Lücke in unseren Reihen hinterlassen. Und bei alledem gilt: Wir können den zurzeit aktiven ehrenamtlich Mitarbeitenden nicht noch mehr aufbürden.
Vielleicht finden sich ja Menschen in unserer Pfarrei, die genau an dieser Zusammenarbeit Interesse haben. Diese wollen wir gerne qualifizieren und unterstützen.
Die Anbindung an die Kirchengemeinden vor Ort hat in dem Projekt eine große Bedeutung, so dass im bereits vorhandenen Gremium „Rat der Kindertageseinrichtung“
zukünftig Plätze des Trägers, sogenannte Trägervertreter, mit Verantwortlichen aus der Kirchengemeinde besetzt werden. Wir, die Gemeinde, werden in die Pflicht genommen:
Kirchengemeinden / leitende Pfarrer erhalten, je nach Größe der Einrichtung, einen oder mehrere Sitze im Rat der Kindertageseinrichtungen. Dadurch soll die Verbindung
zwischen Kirchengemeinden und Kitas weiter gestärkt werden. Der Sitz bzw. die Sitze und weitere Angebote zur Einbindung (z.B. Definition der Aufnahmekriterien,
Veto-Recht bei der Einstellung der Kita-Leitung, jährliches Gespräch zur Pastoral mit den Kitas) ermöglichen, aktiv an Entscheidungsprozessen in den Kitas teilzuhaben
und die Zukunft der Kitas mitzugestalten.

Das Familienzentrum der Kirchengemeinde ist derzeit sehr KiTa-orientiert. Wird das in Zukunft – nach den sich ändernden Rahmenbedingungen
– so bleiben, oder wird es auch andere Formen der Familienarbeit durch das Familienzentrum geben?
Der Blick auf die Familien wird immer wichtiger. Beteiligung der Eltern, der Geschwisterkinder, einige Angebote des Familienzentrum zielen schon jetzt genau auf diese Zielgruppen.
Dies soll auf jeden Fall intensiviert und ausgeweitet werden.

Jetzt nochmals konkret. Gibt es einen Plan, ob die KG ihre Kitas abgibt?
Schon zum 01.08.2027 sollen die letzten KiTas in die Trägerschaft von Katholino übergehen. Ich glaube nicht, dass wir da eine Wahl haben,
letztlich geht es um die Zukunftsfähigkeit und auch um die Finanzierung der KiTas.

Wie sind die KiTa-Leitung, KiTa-Team und Eltern, bzw. Elternvertreter in den Prozess der Veränderung der KiTa-Landschaft eingebunden?
Das Erzbistum hat alle KiTa-Leitungen zu einer FAMILIE Information- und Austauschveranstaltung für Katholino eingeladen,
und selbstverständlich wird das Thema auch auf den regelmäßig stattfindenden KiTaLeitungstreffen unserer Pfarrei thematisiert.
Eltern und Erziehungsberechtigte können sich in den katholischen KiTas des Erzbistums Köln beteiligen. Sie können Ihre Vorstellungen einbringen,
für das gemeinsame Anliegen im Sinne des Statuts Mitverantwortung tragen, sich in gewählten Elternbeiräten engagieren, sich am Leben der KiTas aktiv beteiligen,
die Elternbeiräte können sich auf örtlicher und überörtlicher Ebene zu Versammlungen zusammenschließen. So können sie ihre Interessen gegenüber den Trägern der Jugendhilfe vertreten.
Wir wünschen im Sinne der Kinder und ihrer Eltern, dass – wie immer der Weg aussehen mag – die Kinder in einem christlichen Wertemodell unbeschwert aufwachsen
und sich entwickeln können. Wir wünschen der Kirchengemeinde dabei eine glückliche Hand.

Vielen Dank für den Einblick in die zukünftige Entwicklung in diesem Bereich.
Noch mehr Infos unter: www.erzbistum-koeln.de/kirche_vor_ort/service_ pfarrgemeinden/projekt-kitatraeger/ Vielen Dank für das Gespräch.

Dieses Interview führte Reinhard Linke

Fotos: Silke Grimm


Kindertagesstätte St. Antonius

Leitung: Saskia Mohrs
Don-Bosco-Straße 3
(Zufahrt über: Rixdorferstraße)
51063 Köln
Tel. 0221 / 96702 - 80
E-Mail: kita.antonius.clemens-mauritius@erzbistum-koeln.de
Internet: Erzbistum

Kindertagesstätte Herz Jesu

Leitung: Viktoryia Michalik
Stellv. Leitung:  Inga Althoff
Schleiermacherstraße 14
51063 Köln
Tel. 0221 / 96702 - 40
E-Mail: kita.herzjesu.clemens-mauritius@erzbistum-koeln.de
Internet: Erzbistum

Kindertagesstätte Liebfrauen

Leitung: Benjamin Schmidt
Adamsstraße 17
51063 Köln
Tel. 0221 / 96702 - 50
E-Mail: kita.liebfrauen.clemens-mauritius@erzbistum-koeln.de
Internet:Erzbistum

Kindertagesstätte St. Mauritius

Leitung: Jörg Dumke
Caumannsstraße 14
51065 Köln
Tel.: 0221 / 697560
Fax: 0221 / 6920624
eMail: kita.mauritius.clemens-mauritius@erzbistum-koeln.de
Internet: Erzbistum 

Kindertagesstätte St. Petrus Canisius

Leitung: Sarah Faßbender
Kopernikusstraße 160
51065 Köln
Tel.: 0221 / 96702 - 60
Fax: 0221 / 96702 - 61
eMail: kita.petruscanisius.clemens-mauritius@erzbistum-koeln.de
Internet: Erzbistum

Kindertagesstätte St. Theresia

Leitung: Saskia Mohrs
An St. Theresia 8
51067 Köln
Tel.: 0221/96702 - 70
eMail: kita.theresia.clemens-mauritius@erzbistum-koeln.de 
Internet: Erzbistum

Die Kindertagesstätten bilden zusammen mit der Kindertagesstätte des SKM in Buchforst das  Katholische Familienzentrum St. Clemens und Mauritius

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