Rückblick auf die Trauerwoche in Mülheim
Tod, Trauer und Verlust: simple Worte, nur ein paar Buchstaben, aneinandergereiht, schnell daher gesagt. Doch manchmal bricht sie brachial über uns herein und uns wird bewusst, welch große Bedeutung diese kleinen Worte in unser Leben bringen können. Was dann? Kann man sich auf den Tod vorbereiten? Den eigenen, den der Liebsten? Wohl schon. Nur wie?
Diesen Fragen konnten sich im November alle Mutigen im Rahmen einer Trauerwoche in der Herz-Jesu Kirche in Köln-Mülheim stellen und sich im eigenen Tempo an den Tod und all sein Drumherum heran tasten.
Die katholische Gemeinde St.Clemens und Mauritius, die evangelische Gemeinde Mülheim und der Hospizverein Köln-Mülheim luden ein, das Thema aus den verschiedensten Blickwinkeln zu betrachten, zu erfühlen oder auch komplett einzutauchen: Es gab Erfahrungsberichte, Bilder, Musik und viele Stationen zum Experimentieren. Man konnte der eigenen Trauer nachfühlen, dem Verlust von geliebten Menschen, oder sich in das eigene Sterben einfühlen. Wie möchte man eigentlich bestattet werden? Probeliegen im Sarg war ebenso möglich wie das Teilen der Trauer anderer: Sie bastelten Trauertiere, um sie als Gefährtin wahrzunehmen, und im Beichtstuhl konnte man Platz nehmen und sich in Lieder über Trauer einhören, quer durch die Pop- und Rockgeschichte. Eine Woche voller Kraft, die dazu aufgefordert hat den Tod etwas freundlicher zu betrachten und auch einen intensiven Blick auf das eigene Dasein zu werfen, um lebendig aus dieser Novemberwoche voller Licht und Schatten zu gehen.
Dietlind Sprickmann
Fotokredit: Michael Feithen