Wenn man sich in den Gottesdiensten umsieht, denkt man, Kinder sind in unserer Gemeinde in der eindeutigen Unterzahl, viele haben sogar das Gefühl, sie fehlen ganz, wenn nicht gerade ein großer Festtag begangen wird.
Wenn man sich in den Gottesdiensten umsieht, denkt man, Kinder sind in unserer Gemeinde in der eindeutigen Unterzahl, viele haben sogar das Gefühl, sie fehlen ganz, wenn nicht gerade ein großer Festtag begangen wird.
Aber wenn man sich im Umfeld der Kirchen umsieht, findet man eine Vielzahl von Angeboten und Orten, die von unserer Gemeinde gestellt werden und die den Kindern hoffentlich ein unbeschwertes Heranwachsen und vielleicht einen positiven Zugang zum Glauben ermöglichen. Viele ehrenamtlich Engagierte helfen hierbei mit und zwei, aus sehr verschiedenen Einrichtungen, haben wir exemplarisch ein paar Fragen gestellt.
Mein Name ist Fatima Chikho, ich arbeite seit 2019 als Ehrenamtlerin im Don-Bosco-Club
Wie engagieren Sie sich in der Gemeinde für Kinder?
Ich arbeite ehrenamtlich im Don-Bosco-Club in Köln Mülheim. Die Einrichtung wird vorallem von Kindern und Jugendlichen aus prekären Lebensverhältnissen besucht. Dort betreue und begleite ich auf Ausflügen und Ferienfahrten die Besucher:innen. Außerdem helfe ich in der OT aus, verbringe dort Zeit mit den Besucher:innen und habe immer ein offenes Ohr.
Wie sind Sie zu Ihrem Ehrenamt gekommen?
Ich war als Kind selbst Besucherin in dieser Einrichtung und der Club war damals mein zweites Zuhause. Dort habe ich an unzähligen Projekten und Ausflügen teilgenommen, diese wurden zum großen Teil durch Ehrenamtler:innen möglich gemacht. Derartige Aktivitäten und die Möglichkeit, den Club als Rückzugsort haben zu können, haben mich in meiner Entwicklung positiv beeinflusst.
Ich möchte somit etwas zurückgeben und genauso für die Kinder und Jugendlichen da sein.
Seit wann üben Sie das Ehrenamt aus?
Es gibt hierbei keinen richtigen Startpunkt, da ich stetig aus meiner Rolle der Besucherin rausgewachsen bin und immer mehr ehrenamtlich unterstützt habe.
Haben Sie ein besonders schönes Erlebnis was Sie in Ihrer Arbeit stärkt?
Die diesjährige Ferienfahrt nach Scharbeutz an der Ostsee ist eines dieser besonderen Erlebnisse. Hierbei ist das schönste über einen Zeitraum von zwei Wochen die Entwicklung der Teilnehmenden zu erleben. So hatten wir beispielsweise Kinder und Jugendliche dabei, die noch nie zuvor am Meer waren und die eher Angst davor hatten. Im Laufe dieser Ferienfahrt sind sie selbstbewusster geworden und haben die Angst vor dem Meer überwunden.
Vielen Dank für das Gespräch.
Dieses Interview führte Dr. Carl Müller-Platz
Ich heiße Brigitte Hoffmans und bin Leseoma im Kindergarten am Clevischen Ring.
Haben Sie ein besonders schönes Erlebnis was Sie in Ihrer Arbeit stärkt?
Die Kinder machen viel Freude; ich gehe gerne dahin. Ich frage die Kinder gerne, was ich denn das nächste Mal vorlesen soll. Dann soll ich am liebsten ein Buch mit Bibi und Tina, einem Einhorn, einer Fee, einem Dinosaurier, aber ganz wichtig auch einem Leopard und einem Pinguin vorlesen.
Bisher hab ich noch kein Buch gefunden, dass alle Wünsche erfüllt – ich suche noch.
Kirche muss sich öffnen und in unserer Gesellschaft vernetzt sein.
Vielen Dank für das Gespräch.
Genauso wie viele unserer Gemeindemitglieder ihr Engagement und die Nächstenliebe auch in nicht katholischen Wirkungsorten einbringen, gibt es auch einige Ehrenamtler, die bewusst in der Institution Kirche mitwirken, ohne Kirchensteuer zu zahlen oder getauft zu sein.
Und nur so hat Kirche eine Zukunft: Ohne starre Regeln und Grenzen – mit und für Kinder.
Kinder sind unserer Zukunft und bereichern mit ihrer Neugier, ihrem Forscherdrang und ihrer Freude an allem Neuen unser Leben – auch unser Gemeindeleben. Doch leider sind sie auch genau aus diesem Grund in unserer Gesellschaft viel zu oft Opfer von Grenzverletzungen und Übergriffen.
Das Erzbistum Köln hat daher seit 2011 verbindliche Maßnahmen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen sowie schutz- und hilfebedürftigen Erwachsenen getroffen und möchte diese in allen seinen Einrichtungen und Diensten umsetzen. Jede/r haupt-, nebenamtlich oder ehrenamtlich Tätige wird in einer Präventions-Schulung zum Thema fortgebildet. Hierzu zählen u. a. Geistliche, Seelsorger/innen und Laienmitarbeiter/innen. Ein wichtiges Ziel dieser Präventionsmaßnahmen ist, dass wir mutig hinsehen und konsequent handeln, wenn das Wohl der Kinder – egal aus welchem gesellschaftlichen Umfeld - in Gefahr ist.
Wir möchten Ihnen als ehrenamtliche Mitarbeiter die Präventionsschulung sehr ans Herz legen. Auch wenn Sie nicht direkt mit Kindern arbeiten, so begegnen sie Ihnen doch in unserem bunten Gemeindeleben überall. Und die Kinder nehmen Sie als einen Menschen wahr, der etwas zu sagen hat und handelt. Und vielleicht wählt es ganz unvermutet gerade Sie aus, um Hilfe zu suchen.
Es bedarf einer Kultur der Achtsamkeit und verantwortungsbewusster Erwachsener, um Kinder und Jugendliche vor Gewalt zu schützen! Prävention muss selbstverständlicher Bestandteil des täglichen Handelns sein. Sie ist ein kontinuierlicher Auftrag!
Für den Engagementausschuss Dr. Katja Trennheuser
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