Pfarrnachrichten
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SeiLeise – streetart im veedel  
 
SeiLeise ist ein Kölner Street Art-Künstler. Mit seinen farbenfrohen Paste-Ups hat er dem Grau der Großstädte den Kampf angesagt und kommentiert das aktuelle Zeitgeschehen; teils spielerisch, teils mit explizit sozialkritischem Bezug. Gleichzeitig gilt seiLeise als Pionier des Reverse Graffiti.
  
Alte Gemäuer, Industriebrache, historische Orte, atmosphärische Inseln mitten im lauten Treiben der Stadt. Ein aufmerksamer Blick, die Freude am Entdecken. Was bedeutet Streetart für dich?
Streetart beschreibt für mich eine Ausdrucksform im öffentlichen Kontext. Streetart bietet die Möglichkeit, den Aufmerksamkeitsscherpunkt im öffentlichen Raum zu verschieben, Räume zu erschließen, aufzuwerten, oder auch zu diskreditieren. 
Da Streetart nach meiner Interpretation unautorisiert stattfindet, was mich als Urheber zur einzigen Istanz macht, bedeutet es für mich, frei und unabhängig von Instititionen oder sonstigen Beschränkungen (abgesehen von meinen persönlichen Moralvorstellungen) agieren zu können. 
  
Aus der urbanen Mauer als Untergrund wächst ein Motiv, Schritt für Schritt nimmt es immer mehr Gestalt an – es wächst und zeigt sich dem Auge des Betrachters. Erzähl uns ein wenig zu diesen Arbeiten aus deinem Portfolio …
Den Urbanen Raum als Leinwand habe ich über die Reverse Graffiti Technik für mich entdeckt. Reverse Graffitis werden durch Anwendung von Schablonen, so wie Sandstrahlern oder Wasser- Hochdruckreiniger geschaffen. Die Technik zeichnet sich besonders dadurch aus, dass Bilder nicht durch den Auftrag von Farbe, sondern durch partielle Entfernung von Verschmutzungen auf verunreinigten Wänden entstehen. 
Nach meinem Empfinden fügen sich diese sehr reduzierten Bilder entsprechned dem Urbanen Kontext ein, dass sie fast aus der Warnehmung eines vorbei streifenden Passanten verschwinden. 
Da die Bilder auf Verunreigungen angewiesen sind, finden die Arbeiten fast ausschließlich an unbeachteten Orten statt, denen so ein Sinn und Aufmerksamkeit geschenkt werden, die ihnen vorher nicht zuteil wurden. 
Reverse Graffiti beschreibt dabei nur einen Aspekt meiner Arbeit. 
  
Neue Bauten, neue Wohnungen, neue Menschen – unsere Veedel wächst – unser Veedel verändert sich. Was magst du besonders und wie verbindet deine Streetarttour die Veedel miteinander?
Ich freue mich, verbunden mit einer Erwartungshaltung an die Zukunft zu beobachten, dass Mülheim einen Wandel erfährt. 
Während kulturelles Leben aus vielen gentrifizierten Stadtteilen abwandert, besteht im sich anbahnenden Prozess, mit etwas Engagement die Möglickeit, den Weg mit zu gestalten. 
Die Streetart-Tour ist als kulturelles Angebot zu Beginn der Pandemie geschaffen worden und erfreut bisweilen nicht nur Mülheimer Mitbürger, sondern nun in erster Linie Menschen, für die Mülheim ein unbekannter Stattteil abseits der etablierten Touristenrouten ist 
Dabei muss sich dieses geschichtsträchtige und vielseitige Viertel nicht verstecken, nicht selten erreicht mich das Feedback, dass Besucher vor allem ein Viertel für sich neu entdeckt haben, das für sie vorher volkommen unbekannt war. 
Unter dieser Prämisse ist die Streetart-Tour nicht nur gut für das Viertel und mich, sondern das Viertel vor allem gut für die Bildersuche. 
  
Ich bedanke mich herzlich für das Gespräch.
  
Dieses Interview führte Silke Grimm
  
Fotokredit: T. Ossege

Gruppierungen im Veedel

Kurzprofile der mit der Kirchengemeinde verbundenen Gruppierungen

CAJ (Christliche Arbeiterjugend) Schäl Sick

Jugendzentren

kfd (Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands)


 

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