Pfarrnachrichten
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„Die Radieschen von unten sehen“ ist eine Redewendung, die ihren Platz im Sterben und beim Tod hat. Manche empfinden sie als eine „Verniedlichung“ des Schreckens vor dem Tod. Ihren Ursprung hat die Redewendung durch die Soldaten im 1.Weltkrieg erhalten.
Von Mitte bis Ende März gab es zu diesem Thema die Ausstellung „Zu guter Letzt – Radieschen von unten“ von „Curatrix“ in der Liebfrauenkirche zu sehen.

Die Ausstellung zeigte die „Bestattungskultur im Wandel der Zeit“ und bot auch Raum für Kurioses.

Um 1850 gab es zur Konfirmation das Totenhemd mit den Initialen des Konfirmanden“ – so sehr war der Tod zu dieser Zeit ins Leben integriert. Dieses für heutige Verhältnisse doch eher befremdlich anmutende „ Geschenk“ war eines der Ausstellungsstücke. An diesem Beispiel wurde deutlich, wie sehr der Tod noch vor relativ wenigen Jahren im Leben ein fester Bestandteil war, im Laufe der letzten 150 Jahre jedoch immer mehr aus dem Alltag verdrängt wurde, in für ihn vorgesehene Bereiche wie etwa das Seniorenheim oder das Krankenhaus. Das Sterben wurde aus dem Leben verbannt und ausgelagert. Der Schrecken vor dem Tod hat sich dadurch sicher eher vergrößert, das „Abschied nehmen“ gestaltete sich zusehends schwierig.

Heute nehmen die Möglichkeit, sich von dem Verstorbenen zuhause zu verabschieden, wieder mehr Menschen wahr.

Individualisierung –
Jeder Jeck is anders
In der Bestattungskultur setzt sich ein seit einigen Jahren abzeichnender Trend zu größerer Individualität durch. Kirchliche und gesellschaftliche Normen verlieren an Gewicht, und es entsteht ein breiter Markt für die Bedürfnisse bei der Bestattung. Da ist die Frage nach „Sarg oder Urne“ noch fast eins der kleineren Themen.

Plötzlich tot
An einem Abend der Ausstellung, sprach das Ehepaar Rüggeberg über ihre Erfahrungen, als ihr Sohn bei einem Busunglück in Ägypten plötzlich starb. Wie mit einem solchen Schock umgehen? Wie es mit den Kindern besprechen? Wie es der Tochter des Verstorbenen sagen? Wie weiter leben? Überhaupt noch weiter leben? Wieder arbeiten gehen (können)? Wie mit den Reaktionen der Menschen umgehen? Wo stehen wir, wo das Ereignis nun schon acht Jahre zurück liegt? Wird Trauer eigentlich auch weniger? Heilt die Zeit wirklich alle Wunden?

Keine Angst vor fremden Tränen
So lautet ein Buchtitel der Trauerbegleiterin Chris Paul. Mit Trauernden umgehen ist nicht leicht, denken viele von uns. „Was tun, wenn sie /er in Tränen ausbricht?“ „Da muss jeder alleine durch“ „Jetzt reiß dich doch mal zusammen“. „Am besten gehst du gleich zur Therapie“ „Dafür bis du noch zu klein“ „Du hast dich so verändert“. Diese wenigen, kurzen Aussagen zeigen, um was es alles gehen und zu welchen Herausforderungen es kommen kann. Dennoch „Keine Angst vor fremden Tränen“.

Die 14-tägige Ausstellung und das Begleitprogramm waren eine Gemeinschaftsaktion der Kirchengemeinde mit dem Hospizverein Köln-Mülheim und dem katholischen Bildungswerk Köln.

Wir bedanken uns für die schöne Zusammenarbeit und den regen Besuch der Ausstellung.

Wolfgang Obermann

Trauerhilfe – wir sind für sie da

Die Trauerhilfe bietet Angebote, Trauer zu überwinden und mit der Trauer leben zu lernen. Neben dem monatlichen Trauercafé, welches jeden 2. Mittwoch im Monat von 14.30 Uhr – 16.00 Uhr im Liebfrauenhaus stattfindet, bietet der Arbeitskreis Trauerpastoral der Gemeinde den „Trauerspaziergang“ und auch meditative Abende an. In besonderen Gottesdiensten wird der Verstorbenen und Angehörigen gedacht, und die Betreuung und Begleitung der Angehörigen nach einer ersten Phase der Trauer ist ebenfalls möglich. Das Team des Arbeitskreises stellt sich der Aufgabe, Menschen in Trauer nicht alleine zu lassen. Ihr Ansprechpartner ist Gemeindereferent Wolfgang Obermann

 

Fotokredits Banner:

Quelle: fotolia.com, Fotos: amenic181*, Kathrin39*, Johanna Mühlbauer*, Tiko*, pressmaster*, ipopba*, OFC Pictures*,

Fotokredits Ausstellungssituation: Silke Grimm

Trauerpastoral

Kontaktdaten

Verantwortlicher Ansprechpartner:
Wolfgang Obermann



 wolfgang.obermann@erzbistum-koeln.de  
 
0160/91003554


 

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