Pfarrnachrichten
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Pfingsten

Pfingsten – nur ein langes Wochenende? Für Viele bedeutet Pfingsten vorrangig ein langes Wochenende und Kurzurlaub, aber da steckt noch mehr dahinter. Pfingsten gehört sogar, nach Ostern und Weihnachten, zu den wichtigsten Festen des christlichen Glaubens. Genau 50 Tage nach Ostern wird dieses Fest gefeiert und beendet damit den Osterfestkreis der Kirche.

Das war ursprünglich ein jüdisches Fest, Schawuot, an dem die Offenbarung der Tora und ein Erntedankfest gefeiert wurden. Seit die christliche Gemeinde begann, Pfingsten zu feiern, verschob sich die Bedeutung dieses Festes.

Im 2. Kapitel der Apostelgeschichte wird das Pfingstereignis beschrieben: Alle Jünger versammelten sich am Tag des Pfingstfestes. Nachdem ein Brausen vom Himmel her ertönte, wurden die Jünger durch „Zungen wie vom Feuer, die sich verteilten“ vom Heiligen Geist erfüllt. Darauf konnte jeder von ihnen in einer anderen Sprache sprechen. Das verwirrte viele in der Menge, die sich durch das sturmartige Brausen vor dem Haus, in dem sich alle Jünger zu dem Zeitpunkt befanden, geformt hatte.

In Jerusalem waren zu dem Zeitpunkt viele Juden aus verschiedenen (auch verschiedensprachigen) Völkern der Welt, die alle sehr verwundert waren, als sie die Jünger in ihrer Muttersprache sprechen hörten und verstanden, was sie sagten. Einige nahmen sogar an, die Jünger seien betrunken und würden deshalb so fremdartig vor sich her brabbeln!

Nach dem Ereignis selber wurde dieses von Petrus in der „Pfingstpredigt“ gedeutet. Er geht vor allem darauf ein, dass sich hier offenbart, was einst durch einen Propheten verkündet wurde. Nämlich, dass wir alle zu Propheten werden und sich der heilige Geist über alle Menschen verbreiten würde. Danach fragten ihn seine Zuhörer zu Recht, was sie denn jetzt tun sollten.

Darauf antwortetet Paulus, sie sollten sich alle taufen lassen, um ihre Sünden vergeben zu bekommen. Denn nur so könne man die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.

Jetzt wird hier so viel über den heiligen Geist gesprochen. Er kehrt in die Jünger ein, lässt sie verschiedene Sprachen sprechen, und es ist anscheinend lohnenswert, dass der heilige Geist auch über einen selber kommt. Diesbezüglich habe ich mal ein bisschen recherchiert, und auch unsere Beiträge zum Thema Firmung sind hier sehr hilfreich. Auch in unserem christlichen Leben mit den Besuchen einer normalen Messe finden wir ihn: „Ich glaube an den heiligen Geist, die heilige katholische Kirche …“

Der heilige Geist ist eine der drei Personen der göttlichen Dreifaltigkeit und wird als Kraft der Veränderung, die von Gott ausgeht, dargestellt. Durch ihn können wir als Menschen zu Gottes Kindern verändert werden. Erkenntnis, Weisheit, Stärke, Rat, Frömmigkeit und die Furcht des Herrn, dies sind die Gaben des heiligen Geistes, die einem in besonderer Weise auch bei der Firmung übertragen werden. So hätten wir das mit dem heiligen Geist auch geklärt. Dann kann's ja weiter mit Pfingsten gehen:

Die Darstellung mit Feuerzungen über den Köpfen der Jünger wird einerseits als Erleuchtung durch den heiligen Geist gesehen, aber auch als Symbol für das Engagement der Jünger gedeutet. Sie sind also buchstäblich „Feuer und Flamme“ für ihre aufgetragene Aufgabe. Aber was ist denn jetzt ihre Aufgabe?

Die Jünger Jesu fühlten sich ab diesem Moment von Gott dazu aufgefordert, den christlichen Glauben überall zu verbreiten. Dies wird damit begründet, dass ihnen der heilige Geist – durch Gott geschickt – die Gabe spendete, in unterschiedlichen Sprachen zu reden. Die Fähigkeit der Jünger, in so vielen Sprachen zu sprechen, wird als die Aufforderung und als der Anfang der christlichen Missionierung gesehen. Dadurch, dass die Jünger nun in so vielen unterschiedlichen Sprachen kommunizieren konnten, wurde die unsichtbare, aber doch vorhandene Hürde der unterschiedlichen Sprachen und des Missverständnisses zwischen den verschiedenen Völkern, die doch an das Gleiche glaubten, überwunden.

So wurde zum ersten Mal eine „Ganzheit“ oder Einheit des Glaubens geschaffen, eine universale Gemeinschaft, in der sich alle verstehen können. Aus diesem Grund verstehen einige das Pfingstereignis als „Geburtstag der Kirche“, da hier angefangen wurde, Menschen über ihre Sprache hinaus durch den gleichen Glauben zu verbinden. Nach Paulus Predigt und der Aufforderung, sich taufen zu lassen, wurde in der Bibel auch erwähnt, dass an diesem Tag „etwa dreitausend Menschen“ zu der Gemeinschaft hinzugefügt wurden. Dies liegt nicht nur an der Taufaufforderung, sondern auch an der Zusammenführung von all den Menschen verschiedener Sprachen und Länder, die sich jetzt durch die Botschaft Gottes zusammengehörig fühlen.

Nochmal kurz zusammengefasst: Pfingsten – Fest des Empfangens des heiligen Geistes, neue Mission für die Jünger, Abschluss der Osterzeit, Einigkeit der Kirche und christliche Missionierung.
Das Einzige was es jetzt noch zu sagen gibt: happy birthday, Kirche!
Text: Friederike Feithen, KomMit!-Jugendredaktion

 

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay


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