Pfarrnachrichten
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„Wer ist denn das?“, fragt Farid. Er ist sechs Jahre alt und kommt aus Marokko. Wir stehen zusammen in der St. Antoniuskirche und gucken uns eine Fahne an. „Der Mann sieht so ähnlich aus wie mein Opa!“ Ich ahne, dass die Kutte des heiligen Antonius an einen Kaftan oder Djellaba erinnert, bevorzugte Kleidung in Nordafrika.

  
Die Idee
Im Kunstworkshop und in der Schreibwerkstatt erkunden wir mit Kindern und Eltern die Orte: Kirche – Kirchplatz – Straße – Viertel. Wir erzählen sozialkundliche und religiöse Geschichten über Leute und Geschehnisse und finden Motive für bildnerische und erzählerische Gestaltungen. Inmitten der Fragen und Ideen der Teilnehmenden taucht mit einem Mal eine Idee auf: Ein Buch könnte entstehen. 
  
Allerdings gibt es so viele Möglichkeiten. Viel zu viele. Schließlich entscheide ich mich, die Begegnung mit Farid als Anlass zu nehmen und weiterzuspinnen: Der heilige Antonius und die Kirche sollen vorkommen, Kinder aus verschiedenen Kulturen eine Rolle spielen und die Menschen, die sich rund um die Kirche engagieren, gewürdigt werden. 
  
Nun mache ich mich auf die Suche nach Verbündeten. Nicolas Bleck, der schon einige Bilder für St. Antonius gemalt hatte und vertraut ist mit der Illustration von Kinderbüchern, sagt zu. Monika Schell ist bereit, ihre Erfahrung als Redakteurin einer religiösen Kinderzeitschrift einzubringen und die vielen Ideen in einen lesbaren Text zu fassen. Silke Grimm wird ihre Kompetenz als Gestalterin dazugeben. 
  
Nun spreche ich mit den Menschen, die möglicherweise im Buch vorkommen: Wollen sie als reale Person erkennbar sein und mit ihrem Namen genannt werden? In jedem Gespräch werde ich überrascht mit weiteren Nuancen und Überlegungen. 
  
Jetzt ist Oktober, und wir sind mitten im Prozess des Werdens und Wachsens eines Kinderbuches. Am 10.02.23 um 15.30 Uhr wollen wir unser Ergebnis in der St. Antoniuskirche vorstellen. Sie sind herzlich eingeladen! 
  
Text: Beate Bleck, Pastoralreferentin
  
Der Text
„Hättest Du Lust, ein Bilderbuch über den Heiligen Antonius mit mir zu schreiben?“ Antonius? Von ihm wusste ich bis dahin nur, dass er ein begnadeter Prediger war. Und dass viele Menschen ihn um Hilfe bitten, wenn sie etwas verloren haben. Ein bisschen wenig für ein ganzes Buch. Also fing ich an zu recherchieren: las Heiligenlegenden und Bücher über Antonius; fand Lieder über ihn; ein szenisches Spiel, das ein Mitglied der Gemeinde geschrieben hat; erzählte mit Menschen, was ihnen dieser Heilige bedeutet. Parallel dazu gab es den Auftrag, eine Story zu entwickeln, in der Menschen, Aktionen und Orte aus der Gemeinde vorkommen: die Kirche, die „Tafel“, der Kirchplatz … Und multikulturell sollte das Ganze werden. Ein ganze Menge Anforderungen, die in ein einziges Bilderbuch gepackt werden sollten! 
  
Ein Buch für Kinder. Da lag es irgendwie nahe, Kinder zu Protagonisten zu machen: Tonya und ihre Freunde. Und ein Umfeld zu wählen, das Kinder gut kennen. Einen Kindergarten: den Kindergarten von St. Antonius. In diesen Rahmen hinein wollten wir nun eine Geschichte erfinden. Dafür mussten wir uns entscheiden: Was genau wollen wir über Antonius und über die Gemeinde erzählen? Und was ist uns weniger wichtig? Schritt für Schritt wuchs daraus ein erster Entwurf. Beim Schreiben merkten wir dann schnell: So passt das noch nicht zusammen. Hier fehlt etwas. Oder an dieser Stelle müssen wir uns von einer Idee trennen. Hier ist etwas zu kompliziert oder zu viel. Wörter wollten sorgfältig gewählt, Sätze präzise formuliert werden. Das war ein intensives Ringen. Gleichzeitig mit dem Text entwickelten wir Ideen zu den Bildern. Welchen Teil der Geschichte erzählen die Bilder? Und wo braucht die Geschichte Text? Diese Vorschläge haben wir an den Illustrator Nicolas Bleck weiter gegeben. 
  
Text: Monika Schell
  
Die Bilder
  
Der Ausgangspunkt bei den meisten meiner Illustrationen ist die Idee der Auftragsgeber*innen und ein weißes Blatt Papier bzw. die weiße Hintergrundfarbe im Zeichenprogramm meines Tablets. Die Visualisierung fängt an, sobald ich den Stift in die Hand nehme und die ersten Linien mit lockeren Bewegungen aus dem Handgelenk heraus zeichne. Was dabei entsteht, sind flüchtige Skizzen. Wenn ich mir diese Skizzen anschaue, beginnen diese in gewisser Weise, mit mir zu reden. Tatsächlich startet ein Selbstgespräch in meinem Kopf, bei dem ich die Vorstellungen der Auftragsgeber*innen mit meinen eigenen Ideen, die im Prozess des Zeichnens entstehen, in Beziehung setze. Dieses Selbstgespräch möchte ich hier anhand des Auftrages, ein Kinderbuch zum Heiligen Antonius zu illustrieren, beschreiben. Meine Gedanken können mit Hilfe der Zeichnungen nachvollzogen werden. 
  
Die Vorarbeit haben bereits die Auftragsgeberin und die Autorin der Geschichte geleistet. Eine erste Version des Manuskripts habe ich bekommen und durchgelesen. Die Story dreht sich um die Protagonistin Tonya und ihre Freunde und Freundinnen aus dem Kindergarten. Im Zentrum des Buches steht Tonyas Begegnung mit dem Heiligen Antonius. Tonya und Antonius werden im Manuskript sehr lebendig beschrieben. Ich entscheide mich, das Charakterdesign der Protagonist*innen zum Startpunkt meiner Visualisierung zu machen. Tonya ist ein Mädchen aus einer muslimischen Familie mit einem türkischen Migrationshintergrund. Ich habe selbst ein Jahr in der Türkei gelebt und schaue mir Fotos von Familien an, mit denen ich zu der Zeit in Kontakt war. In einem ersten Schritt zeichne ich ein schwarzhaariges Mädchen mit einem Zopf und ein paar Strähnen, die ihr ins Gesicht ragen. Aus den vier Skizzen wähle ich eine aus, auf der Tonya ein schelmisches Grinsen auf den Lippen hat. Das gefällt mir. Daraus entwickle ich zwei Tonyas in unterschiedlichem Alter. Die etwas ältere Tonya bekommt ein Fußballdress – denn sie wir als leidenschaftliche Fußballerin eingeführt. Nun zu Antonius. Ich lasse mich von traditionellen Abbildungen des Heiligen im Internet inspirieren. An einer Abbildung bleibe ich hängen. Man sieht Antonius wie er einem Kind aufmerksam zuhört. Antonius hat einen liebevollen und zugewandten Gesichtsausdruck. Er, der in den Heiligenlegenden als großer Prediger und Redner beschrieben wird, ist hier als großer Zuhörer inszeniert. Und zwar auf Augenhöhe mit dem erzählenden Kind. Diese Kommunikationssituation auf Augenhöhe greife ich auf und skizziere die Begegnung zwischen Tonya und Antonius, beide auf einer Wiese sitzend bzw. liegend. Tonya hat einen Fußball dabei und erzählt dem aufmerksam lauschenden Antonius eine Geschichte. Das könnte doch schon eine erste Idee fürs Cover sein?! 
  
Was bis jetzt gewachsen ist, sind einzelne Illustrationen. Seien Sie gespannt auf die weitere Entwicklung und das fertige Buch. 
  
Text: Nicolas Bleck
Fotokredit: Nicolas Bleck
  
 

Lebensmittelausgaben

Lebensmittelausgabe
an St. Mauritius
Alte Wipperführter Straße 53, Köln-Buchheim

Öffnungszeit:
Dienstag ab 15 Uhr Lebensmittelausgabe im Pfarrzentrum
Dienstag ab 15.30 Uhr Neuanmeldung und Sprechstunde im Pfarrzentrum
Fr. Barbaric und Team


 

Lebensmittelausgabe 
an St. Antonius

Tiefentalstr. 38, Köln-Mülheim

Öffnungszeit:
Donnerstag ab 15.30 Uhr Lebensmittelausgabe und Café in der St. Antoniuskirche
Donnerstag ab 15.30 Uhr Neuanmeldung und Sprechstunde in der St. Antoniuskirche
Fr. Briesenick und Team

 

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