Liebe Leserinnen, liebe Leser,
auch heute geht es um den Verrat des Judas, der das Christentum in der Vergangenheit stark beeinflusst hat, heute aber auch kritisch gesehen wird.
Die Frage nach dem Motiv des Judas wird nicht gestellt (die 30 Silberlinge sind eine verhältnismäßig kleine Summe), und Jesus war offenbar eine bekannte Person, die natürlich von den Helfern der Hohepriester problemlos zu finden gewesen wäre.
Allen Evangelisten ist die Nähe zum Paschafest wichtig, die Parallelen liegen nahe. So, wie das Blut des Lammes bei der zehnten Plage in Ägypten (Tod der Erstgeburt) den Todesengel fernhielt, so erlöst das Blut des neutestamentlichen Lammes (Jesus) vom ewigen Tod. Im Alten Testament war der Pharao der Bösewicht, im Neuen Testament ist es Judas, und damit wird auch die Frage nach dem Bösen, das gegen Gott arbeitet, scheinbar beantwortet.
Eine Frage, die wir uns stellen können, lautet: Glauben wir eigentlich an den bedingungslosen Erlösungswillen Gottes? Einen Erlösungswillen, der sich durch die Jahrtausende zeigt und auch uns ganz persönlich angeht?
Ihr P. Thomas